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7.11.2008 Bermersbach: Probenwochenende
Donnerstag, 6. November 2008 - Sonntag, 9. November 2008
Kirrlach, 10.11.2008, 21:16 Uhr
Bermersbach 2008
– das offizielle Protokoll –
Nachdem am gestrigen Abend an die Erstellung eines Protokolls nicht zu denken war, reiche ich Euch nunmehr am heutigen Montag Abend selbiges nach. Wie es dazu kam, dass ich gestern Abend nicht mehr dazu in der Lage war, Wörter sinnvoll aneinanderzureihen und ganze deutsche Sätze zu bilden, überlasse ich Eurer Phantasie…
Allerdings gab es andere, deren sprachliche Fähigkeiten hervorragend – zumindest eine Zeit lang – ausgeprägt waren, wie die vielen, vielen Beispiele später zeigen werden… andererseits gab es auch Stilblüten anderer Natur, was der Bericht allerdings ebenfalls zu Tage bringen wird.
– Vorwort –
Es war einmal eine kleine, abgelegene Hütte am Rande eines gefälligen, beschaulichen Schwarzwaldörtchens. Die Hütte lag an einem Hang, direkt oberhalb des Ortes. Und im Laufe der Jahren hatten sie dort auch schon viele Wanderer, Fußlahme und Orientierungslose (man denke bitte nur mal kurz an die Wandereskapaden diverser Damen im Jahre 2007 a. D.) aufgesucht. Manche blieben nur ein paar Stunden, andere wiederum blieben ein paar Tage. Und von solchen, das wußte die Hütte, kam selten etwas dauerhaft Gutes. Meistens wurde die Küche mißbraucht, der Aufenthalts- und Frühstücksraum großzügig eingesaut, von den Sprüchen in den Schlafräumen sowieso mal ganz abgesehen, die jeder Hütte vom Lande die Schamesröte durch den Kamin trieb.
Einmal jährlich wurde die Hütte von einer sehr seltsam anmutenden Gruppe heimgesucht. Normalerweise lief dieses so ab, dass der Bezug der Hütte meistens recht schnell von Statten ging. Allerdings waren selbst der kampferprobten Hütte die Menge und die Schnelligkeit, wie der entsprechende Alkohol getilgt wurde, manchmal regelrecht unheimlich… Im November 2007 gab es da einen Besucher, der sich innerhalb von 90 Minuten zweimal regelrecht abschoss. Das war schon etwas Besonderes – auch für die Hütte, die wahrlich schon viel gesehen hatte!
Die Hütte hatte den Besuch der Gruppe im Vorjahr schon weitestgehend verdrängt, als ihr am Freitag, den 7.11. schlaghaft sämtliche Schandtaten dieser sog. „Musiker“ wieder in den Sinn kamen. Dieses Gequietsche, Gehupe und Getröte – das war beinahe nicht zu ertragen! Dieser Radau, den diese menschen da, manchmal sogar nachts um drei (!), verzapften, das war regelmäßig beinahe zu viel. Doch tapfer hielt unsere Hütte die Radau- und Zechbrüder und –schwestern aus! Was blieb ihr auch anderes übrig. Weg konnte sie ja nicht…
– Hauptteil –
Eines schönen Abends wurde die Hütte am Rande des Schwarzwalds von obiger wilden Horde in Beschlag genommen. Mit Höchstleistung und beinah religiösem Eifer wurde die Hütte bezogen. Andere wiederum zogen sich für manche der Anwesenden zu früh und zu ausgiebig aus. So manche Performance war deshalb weiss Gott kein schöner Anblick. Dass der erste Wäjilisbuh seinen California-gebräunten Oberkörper (weiss wie Lenorgewaschen!) im gekonnt-anmutigen walking style (Storch im Salatbeet) zur Schau trug, war dabei noch fast die gelungenste Aktion. Als er sich bückte, veranlasste das S. Ven zu der spontanen Aussage: „War dess e kabbidahli Ritz!“
Unterhaltsamer war für die zu diesem Zeitpunkt noch Anwesenden aber auf alle Fälle selbiger junger Mann, als er seiner Schambehaarung ein vorläufiges Flausch-Ende mittels einer zu groß geratenen Kerze angedeihen liess. Wozu soll ich in die Beauty-Farm, wenn ich meinen Sack auch so enthaaren kann? Nuja, billiger wars sicherlich. Und für die paar zusätzlichen Lebensmonate durch lang anhaltendes Gelächter danken Dir die dabei Anwesenden!
Natürlich kam es im Laufe der gesamten Anwesenheitszeit zu nicht wenigen, teilweise sehr humoristischen Äußerungen.
Während des Abendessens am Freitag traf B. Ettina beispielsweise die Aussage: „Uff die Länge kummt’s nett an, des Hin und Her macht die Meter!“ Wobei – wenn das stimmt, dann hatte der junge Mann großes Glück, einen kleinen zu haben. Wer weiss, was das Wachs spät in der Nacht sonst noch alles angerichtet hätte?
Vor der ersten Probe kommentierte eine junge Dame selbige mit den Worten „Woa, onnerthalb Schdundä blosä – des isch geil!!!“ P. Atrick – an P. Etra gerichtet – ergänzte dieses später durch „Do kemmor unsor Dräumä auslewe!“ Was immer das für schlimme Vorstellungen gewesen sein mögen!
Genauso schlimm war die Erkenntnis, dass jetzt sogar schon die kleinen (nein, nicht die Wichtelgarde, die saufä eh schu immor viel) anfangen, dem gefährlichen Alkohol zu viel Zeit zu widmen. S. Ven zu einem Jung-Trompeter: „Bei dem vielä Bior wersch ins Bedd noisaijchä!“ Daraufhin P. Etra, die dieses Jahr die Ährädomäswiehd (später umbenannt in Gaijsä-Sch(d)all) alleine zur Verfügung hatte: „Ich konn noisaijchä, ich hebb noch drei Bedde zur Auswahl!“ Die Meinungen, ob sie dieses tatsächlich auch durchführte, gehen an der Stelle weit, sehr weit auseinander…
Überhaupt – die biologischen Ur-Bedürfnisse standen wie jeher stark im Fokus der Anwesenden. Ob das die Entleerung betraf – K. Arin: „Hebb ich uff dem Bild en digge Hals. Ich war doch heid schun!“ – oder auch andere Formen der Körperentleerung – Moritz: „Normalorweiss siesch des enn de Hoor, wenn durchgrohrd bisch. Blohs beim Uwe nedd!“ oder auch später als Antwort auf K. Arins Frage: „Wie siehd so eh Daschefozz donn aus?“ „Ha, wie e vergrumbldi Lidl-Dasch. Midd Haggflaischkiechlin – schee warm!“.
Andere hatten statt der eben genannten Lidl-Tasche die Idee, sich anderweitige Entspannungsmethoden zu beschaffen – Moritz: „De Fritz keeft Melkmaschinä, der Perversling!“…
Natürlich war diese Thematik stellenweise sowieso nur schwer verständlich. M. Oritz und M. Irko unterhielten sich gerade über das Eine, was S. Ven wiederum kommentierte mit „Des isch wie wenn Blinne iwwor Farwä schwetze!“
Im Verlauf des Abends wurde auch intensiv über den Kantschen Kategorischen Imperativ, über die Materialistische Dialektik bis hin zur Realisierbarkeit einer einheitlichen Formel zum mathematischen Verständnis der Naturgesetze (Schwarze-Loch-Theorie in Verbindung mit der Quantenphysik) sowie weitere Fragen, die den Fluss der Geschichte wesentlich beinflusst hatten oder könnten, angeregt diskutiert.
Und wie selbstverständlich wurden die angeregt Diskutierenden gerade auf dem Höhepunkt überrascht, als der o. g. Wäjilisbuh (wieder mal) eine heldenhafte Performance zur Schau trug, die F. Ritz aussprechen liess: „Kummd die Dreggsau roi unn schleggt ma de Kopf ab!“ Verbale Entgegnung: „Awwor nedd, dass es em nedd gfalle hedd!“
Irgendwie kamen wir dann wiederum von Bulimie (M. Arion:“ Der Bruce Darnell isch der oinziche Monn, den ich kenn wu bulimisch isch!“ – S. Ven: „Onnere saufe unn kotzä!“ – F. Ritz: „Bulimie, des isch voh miech e Fremdwort!“) auf die nicht vorhandenen Haare (M. Arion: „De Fritz kriegt Extensions!“ F. Ritz: „Awwä nur vonnä!“ S. Ven: „E HiKuVoLa!“) zu den nicht mehr der Schwerkraft widerstrebenden Hupen (M. Elanie: „No will der mior sagä, dass moi Buhsä nachds em zwei horizondahl zum Bohdä steje?“ F. Ritz zum Protokollanten: „Schreib noi, des Ding hängd!“). Und natürlich wusste unsere allseits geliebter Wäjilisbuh das Ganze zu ergänzen: „Do you have e zeh Zendimehdor longs Penisl?“ Wobei unser zweiter Wähjilisbuh das Ganze noch toppen konnte, indem er darauf antwortete „Yes, I am!“.
Nachdem unsere liebe G. Abi die vielen teils unnützen, aber jederzeit unterhaltsamen Äußerungen um 1:50 Uhr kommentiert hatte („Des isch nedd luschdich!“), schickte sich die Nacht an, eine weiterhin sehr unterhaltsame zu bleiben. 2:10 Uhr: „Unn jetzt allä: my brother has a ponyhof, hia hia ho!“. Im Laufe der nächsten paar Minuten beteiligte sich G. Abi erneut an der Erheiterung – M.Elanie: “Normalorweis hebb ich immor Freidahgs Gebordsdag!” G. Abi: „Wie mechsch enn des?“. Auch hier große Erheiterung.
Kurz darauf wurde das Thema wiederum auf das Wesentliche im Leben reduziert. M. Elanie, die uns allen gerade ein Bild von Hannah Montana in einer Zeitschrift zeigte, meinte „Des isch moim Monn soi…“. Weiter kam sie nicht, denn sie wurde von M. Oritz unterbrochen: „Wixvorlahg!“. Es war einfach großartig!
A propos großartig – unser Deoroller beteiligte sich ebenfalls am unterhaltsamen Abendprogramm: „De Fritz isch grad emol so groß wie der Fabian – wennor lieggd!“
Ein anderer wiederum meinte: „Uffem Bauch konni nedd schlofä, schunschd falli di gonz Zeidd uffs Gsichd!“
Nuja, die persönliche Schlafhaltung ist nunmal auch Geschmacksache. Wobei vor Ort auch andere auf den Geschmack kamen. P. Atrick: „De Moritz riehchd nach Vanill zwischä dä Fiehs!“ G. Abi: „Hosch du des gschmaggd?“ P. Atrick: „Ratzfatz bisch do als Schwuggele nohgschdelld!“
Ach ja, Musik wurde auch gemacht. Nicht gerade wenig. Wobei weniger ja oftmals mehr ist… J. Ott ergänzte diese allgemein bekannte Weisheit mit den gewohnt fundierten Worten: „Wenn mor na iwworahl so guhd wärä wie im Weglossä!“
Das ganze ging sogar so weit, dass Sonntag morgens der Sohn unseres musikalischen Leiters dessen Satz „Ich sing’s…“ beantwortete mit „Auf, denn machä mor ferddisch!“.
Und J. Ott ergänzte das mit seinen eigenen Worten: „Do waijs jeder, wenner oisetze muss, do horchä mä a nedd uff diehch, schunschd dehdä mä nie noikummä!“
A propos Noikummä – zum Glück hatten wir auch die dafür notwendigen Materialien dabei – K. Arin: „Vorwas drei Kilo Mehl?“ Ihr Sohn: „Dass mor die feichde Schdelle findd!“
Auch auf dem Boden der Hütte waren übrigens viele feuchte Stellen zu finden – auch ohne Mehl. Gott sei Dank wurde die Durchsage „Eine Reinemachefrau an Kasse 1“ auch am Sonntag Morgen erhört! Kurz vor dem Auszug aus der Hütte kommentierte P. Etra ihre edle Tätigkeit mit den Worten „Ich bin for die Befoichdung zuschdännich!“
Und so war die Hütte auch in diesem Jahr wieder ein klein wenig stolz, als die Fudiggl nicht mehr reinkamen sondern rausgingen. Und auch zufrieden, dass sie den Aufenthalt der Fudiggl im Wesentlichen unbeschadet überstanden hatte und sie das neue Programm als erste hören durfte. Und dass sie – im Gegensatz zum Rest der Welt – die Lieder bereits im Vorfeld zur Kampagne wusste, das machte sie sehr stolz. Und irgendwie freute sie sich auf die komischen Typen, die sich für das nächste Jahr 2009 schon wieder angekündigt hatten…
G. Abi (2:10 Uhr): „Noi, des isch nimmi luschdich!“
– Epilog –
Chronische Spätfolgen waren am Mittwoch nach dem Probenwochenende nicht mehr zu verzeichnen, nur am Sonntag Morgen hörte man eine Jung-Trompete, die erst angefangen hat zu blasen: „Ich hab Muskelkater in den Arschbacken unn frag mich von was!“
Naja, alle anderen hatten auch Muskelkater – aber sicherlich ausschließlich vom Lachen. Und so bleibt der Grund für die Bewegungsbeschwerden unserer Jung-Trompete wohl ewig unentdeckt…
Aja, iwrichens gibbds a des Johr widdor e pahr Bildor dezuh!!!… also irgendwonn bschdimmd!
Es griehßt Eich wie immor reschd herzlichschd,
de Webmaschdor