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5.-7.11.2021 Probenwochenende Bermersbach
Freitag, 5. November 2021 @ 16:00 - Sonntag, 7. November 2021 @ 14:00 CET
Bermersbach 2021 – des Johr isch alles onnorsch’d!
Freitag
Nach beinahe genau 2 Jahren fahren wir heute, 5.11.2021, endlich wieder auf unser Probenwochenende in Bermersbach… 24 Monate voller Entbehrung, Einbußen und Entzug! Voller Vorfreude verräumen wir unsere Instrumente, Ingredienzien und Impressionen und ächten ab hier alle Alliterationen…
In Bermersbach empfängt uns bereits Klaus, der das Haus schon mal auf Temperatur gebracht hat und sehnsüchtig das erste Bier erwartet – was er auch mit der Ankunft des ersten Fahrzeugs bekommt!
Dann geht’s natürlich ans Abendessen (etabliert: Vesper) und um 20.20 Uhr direkt in unsere erste Probe mit einem Geburtstagslied für Alisa. Dann stimmen wir darüber ab, welche Lieder zukünftig nicht mehr unser Repertoire bereichern sollen. Natascha fliegt raus (fast einstimmig), die Beatles werden umgebaut und bleiben uns – sehr zu Marions Leidwesen – doch noch ein wenig erhalten. Wenn auch „gonz onnorschd“!
Dann wird’s auch schon so, wie wir das lange Jahre von Bermersbach kennen: Unser MuLi reißt den Iron Maiden willkürlich mittendrin ab.
Svens Kommentar: „Coitus interruptus!“
Tanja ergänzt: „Des isch faschd wie vorräm Abbord ens Klo gschisse!“
Kopfschütteln. (Kurze) Sprachlosigkeit.
Daniel überrascht im weiteren Verlauf mit einem beinahe unglaubwürdigen Statement: „Mir sinn Musiker!“
Kurz darauf bemerkt Patrick: „Em Schbeidor juggd de Nibbl!“
Was dieser mit: „Des mussi korz wirgä lossä!“ kommentiert und ihn tatsächlich auch ein paar Sekunden mental beschäftigt…
Die Energie, die sich über 2 lange, lange Jahre aufgestaut hat, wird innerhalb kürzester Zeit in Sprüche umgesetzt, dass der Chronist dieser Ereignisse Mühe hat, sämtliche relevanten zu erfassen und niederzuschreiben – an das Spielen seines Schlagzeugs ist überhaupt nicht zu denken!
Im Verlauf öffnet unsere Posaunistin einen Edding: „Isch’s Wimperntusche?“
Was eines der beiden anderen Schlagzeuge dazu verführt, eine weitere Neuigkeit im Verein anzuregen: „Jeder Voroi brauchd doch en Schwerbehinnärdä-Ohdahijl!?“, die aber nicht weiter ernsthaft verfolgt wird.
Für eine gewisse Ernsthaftigkeit sorgt dafür unser MuLi, der bei der Begrüßung ankündigte, dass niemand einzeln vorspielen müsse… um dann ca. 30 Minuten genau das durchzuexerzieren: einzelne Bläser spielen einzeln vor. Als Klaus seinen Part durchexerziert, meint unser MuLi: „Normalerweis kriehgi des nedd midd!“
Kein Wunder. Klaus: „Normalerweis schbieli ah nedd!“
Dass bei dieser Gemengelage prinzipiell keine Lobeshymnen angebracht sind, ergibt sich vermutlich von selbst…. trotzdem ist Lars ein wenig enttäuscht, weiß sich die Realität aber zurecht zu biegen: „I bin noch nie g’lohbd worrä. Awwor I wahijs, dassi’s konn!“
Erfahrungsberichte über seine Demut füllen ganze Bibliotheken! Ebenso über seine Eloquenz und seine Metaphern. Gabi spielt einen bestimmten Ton bei Vicky. Lars: „Längar! Längar! Musch mim Bobbo Lufd hohlä!“
Aber genau das macht eine unserer beiden Rasseln anscheinend richtig scharf: „Lars, därfi doi Schlagzeug soi?“
Inwieweit es dabei zu entsprechenden weiterführenden Handlungen gekommen ist, ist dem Chronist nicht bekannt. Vermutlich aber ist nichts passiert. Ganz im Gegensatz zur Probe, denn: ZACK, war die Leichtigkeit dahin, als sich unser MuLi und unser Erschdor mol korz enn’d Hoohr griehjä! Was die beiden aber recht schnell wieder gerade biegen – mit anschließend massiver Rutschgefahr vor der Sitzbank unseres Erschdä… dem Schleimor!
Kurze Zeit darauf befinden sich die Laune der Anwesenden und auch die Qualität der Kommentare wieder auf sehr anspruchsvollem Niveau. Lars hängt am Leuchter über seinem Schlagzeug. Weil der ein oder andere ob der mechanischen Belastung ein wenig kritisch schaut, meint Adi: „Des senn Schwerlaschddiwwl!“
Was Inge locker bestätigt: „Unn des ISCH Schwerlaschd!“
Nach diversen ersten musikalischen Versuchen ist die Probe pünktlich um 22.30 Uhr beendet, und der entspannte Teil des Abends beginnt. Unter Berücksichtigung der geltenden Corona-Beschränkungen, Abstandsgeboten und unserem Hygienekonzept (pralles 3G!) finden sich ca. 2/3 der Fudiggl im Foyer (das ist der Vorraum) wieder, 1/3 bleibt aufgrund der niedrigen Temperaturen im Aufenthaltsraum. Diese Weicheier! Aber: wir hatten einen Heizstrahler! Wir Weicheier! Und Getränke, also Alkohol…. und gute Laune!
Draußen im Foyer hat sich nämlich u. a. unser langjähriger, regelmäßiger Besucher Robin eingefunden, der sich wie immer nahtlos integriert und für den ein oder anderen Lacher sorgt. Gell, Grinsebacke?
Bei mal mehr, mal weniger guter Musik wird sich unterhalten, das ein oder andere Spiel gespielt (Schock, Mäxl), was sich bei den Abstandsregeln prinzipiell als sehr herausfordernd darstellt. Oder war’s der bestehende Promillegehalt unseres Erschdä, der dazu geführt hat, dass wir regelmäßig das Würfeln unterbrechen mussten, weil eben genau diese regelmäßig auf den Boden fielen? Die Beobachter sind sich weiterhin unschlüssig.
Schlüssiger war hingegen der generelle Genuss von bspw. alkoholischen Getränken – aus fremder wie eigener Herstellung! Insbesondere Robin und Sven hatten sehr viel Spaß daran, die liebgewonnene Tradition der vergangenen Jahre fortzuführen und den Bestand des selbstgemachten Eierlikör massiv zu reduzieren… entsprechende Ergebnisse am nächsten Morgen eingeschlossen!
Um 23 Uhr wirft Sven dann endlich den Notenausschuss aus der Küche (was haben die da eigentlich gemacht?), um zusammen mit Daniel den Krautsalat zuzubereiten. Und auch das hat mittlerweile Tradition: natürlich geht das nicht von statten, ohne dass einer (ja, immer der selbe!) sich in den Finger schneidet – auch wenn’s nur einen Mini-Verband nach sich gezogen hat! Zu seinem Glück hat das um die Uhrzeit keiner mehr so richtig mitbekommen…
Glück hat in der Nacht auch unsere Kassiererin, die kurz aus dem Foyer raus ging, um sich Getränkenachschub zu holen; zwischenzeitlich unser MuLi die Schiebetür geschlossen hat, was ihr allerdings offensichtlich entgangen ist… mit entsprechendem Ergebnis! Wir stehen also im Foyer und unterhalten uns (okay, wir haben ein wenig was getrunken), sie will wieder rein und schlägt ungebremst in der Fensterscheibe des Schiebeelements ein! Der Einschlag selbst, die Realisierung, was da gerade eben passiert ist, und die Erkenntnis, dass das auch wirklich jeder im Foyer mitbekommen hat, spiegeln sich innerhalb weniger Augenblicke in ihrem Gesicht und – insbesondere weil sie sich auch nicht wirklich wehgetan hat – führen zu einem kollektiven Lachanfall. Unfallopfer eingeschlossen!
Der weitere Verlauf des Abends bzw. der Nacht steht ganz im Fokus der Geselligkeit, Unterhaltung und dem gezielten, aber auch willkürlichen Genuss der bereits o. g. Getränke. Dabei erhält unsere neue Posaune auch ihren Fudiggl-Namen. Da ihr Vorname bereits vergeben ist, wird er der Einfachheit halber auf „E“, den Anfangsnamen seines Nachnamens getauft. Ferddisch!
Und auch das hat langjährige Tradition: so gegen dreiviertel 5 (für Nicht-Badener: 4.45 Uhr) macht das Foyer sich auf, unter Begleitung diverser BläserINNEN insbesondere die mechanische Belastbarkeit unserer Schlaginstrumente zu testen, um die in den Betten liegenden Musici mitten in der Nacht netterweise daran zu erinnern, dass wir uns ja nicht auf irgendeinem Wellness- sondern auf unserem Probenwochenende befinden! Dankeeeee!
Zum Glück hat Sven um halb 5 bereits die Küche in Beschlag genommen und mal eben noch ein paar Tonnen Rühreier gezaubert, was den und die ein oder andere aus reinem Überlebenstrieb vom Mitmusizieren abhält, weil die Kalorienzufuhr zu der Uhrzeit deutlich höhere Priorität zu haben scheint als e bissl Musich zu machä. Aber was weiß ich schon!? Ich hab mich dann ja auch direkt ins Bett verabschiedet…
Bei der Gelegenheit: Danke, Adi und Daniel, für das nette Ständchen kurz vor 6 Uhr vor meinem Bett! Sehr, sehr rhythmisch und beinahe – ich will sagen – liebevoll!
Quasi agogisch…
Samstag
Für die meisten gefühlt und für einige tatsächlich ein paar Minuten später erwacht das Haus. Unsere beiden Frühaufsteher Uwe und Gabi werkeln wie immer schon frühmorgens fleißig in der Küche. Und auf wundersame Weise ist der Frühstückstisch bereits gerichtet. Doch derjenige, der dieses Vorweihnachtswunder bewerkstelligt hat, hat tiefe Teller, Messern und Gabel eingedeckt.
Gabi: „I wahijs nedd, ob’s zum Frühschdück schu Middahgessä gibbd!?“
Nachdem der Tisch erneut eingedeckt ist, übernimmt Sven gerne die verantwortungsvolle Aufgabe des liebevollen Hausweckdienst. Er koppelt seine Lautsprecherbox an sein Handy, legt die Box um seine Schulter und steigt zuerst auf ins Obergeschoss, wo er die lieblichen Klänge „Guten Morgen! Guten Morgen!“ von Nana Mouskouri auf maximaler Lautstärke nicht nur durch das Schlafzimmer, sondern durch das ganze Haus erschallen lässt.
Völlig überraschend werden ihm keine Flaschen, Kissen, Schuhe, BHs, Unterhosen oder sonstige Gegenstände entgegengeworfen – nein! Auch wenn ihm der ein oder andere skeptische Blick entgegenschlägt, ist die allgemeine Laune doch recht gut. Unser Sonnenscheinchen Robin tanzt sogar gut gelaunt mit. Okay, er hat dafür sein Bett nicht verlassen, aber das gilt trotzdem! Wenige Sekunden, nachdem die Musik startet, finden sich weitere Gäste im OG ein, die bei der Spontanparty mitfeiern und –tanzen.
Anschließend zieht Sven ins EG und dann der Vollständigkeit halber auch noch ins UG. Dort ist aber außer Klaus und Adi niemand mehr in den Betten. Und bei den beiden kann man’s nachvollziehen: beim einen wegen der aufgrund seines quasi salomonischen Alters pseudosenilen Bettflucht bzw. Schlafangst, vor 5 Uhr ins Bett zugehen; beim anderen, weil der kurz vor 6 Uhr noch den Mittagstisch eingedeckt hatte…
Nach einem reichhaltigen Frühstück, zu dem unsere drei Neuankömmlinge Karin, Joggl und Doris noch frische Brötchen mitgebracht hatten, damit wir nicht verhungern, weil die 300 selbst aufgebackenen Brötchen nicht reichen, finden wir uns um 10:30 Uhr im Proberaum ein.
Zwischen Frühstück und Probe gehen viele nochmal ins Bett, um das immense Schlafdefizit auszugleichen, das sich von Freitag auf Samstag ergeben hat. Da insbesondere bei einem das Schlafdefizit riesig zu sein scheint und derjenige die Probe zu verpassen droht, nimmt unser Erschder seine Verantwortung wahr und besucht eben jenen Schlagzeuger in dessen Schlafgemach… mit einer Flasche Wasser bewaffnet… deren Inhalt einen Weg findet… der den Schlaftrunkenen aufweckt. Die Flasche nimmt unser Erschder leider wieder mit in den Proberaum zurück und präsentiert sie mit den Worten „Arschwassor vum Lars!“… WURKS!
Fokussieren wir unseren Blick wieder auf das Wesentliche: um 10:44 Uhr startet unser MuLi mit 14 Minuten Verspätung die erste Probe des Tages. Ich sag ja: des Johr isch alles onnorschd! Des hodd’s noch nie gewwe!!! Awwor gut, Arschwassor jo ah nedd…
Nach einer beschwingten Dankesrede für unser Plakat teilt er dem Blaswerk neue Noten aus und singt das Lied vor: Dadadadadadadadadadadadada… echt! Genau so!
Nach den vergeblichen ersten Blasversuchen schlägt Patrick vor, doch erst einmal ein paar Lieder aus unserem bestehenden Repertoire zu spielen, bevor die neuen Lieder angegangen werden, quasi zum Reinkommen. Und unser MuLi überrascht mit einem 100%igen Konsens: „De Vorschdond hodd Rechd!“
Was Patrick mit ungläubigen Staunen im Gesicht völlig aus den Socken haut! „Des isch’s erschde Mohl!!!“
Aber auch Patrick hat an diesem Morgen nicht nur Erfolgserlebnisse. Zu Inge: „Wonni sag: ohziehjä, donn mohni schneller werrä… nedd des middä Glamoddä!“
Dann startet unser Blaswerk die ersten ernsthaften Versuche, Wolfgang Petry einzuspielen. Unser MuLi mahnt an, bestimmte Teile kraft-, andere Teile gefühlvoll zu spielen.
Celine: „Unn die solläma gfühlvoll schbiele, oddä waas?“
MuLi: „Oifach mohl dräffä!“
Und wie immer werden die ersten Blasversuche nicht ohne eine gewisse Häme des Schlagwerks kommentiert.
Patrick: „Do isch doch e Noohd zu viel?“
Sven: „Nohij, die schbielä vorkährd!“
Was aber nicht ohne Retourkutsche vonstatten geht.
Patrick: „Solli enn Taggdschlaahg dezu schbielä?“
Daniel: „I will erschdemohl, dass die’s Gfiehl griehjä. Donn isch egal, was forrän Taggd mor henn!“
Na dongschee vum Schlagwerk!
Im weiteren Verlauf der Probe gehen wir zielgerichtet unserem MuLi auf den Sack: „Geht mior dess uff de Sagg!“ Gemeint hat er das viele Gebabbl, Gschwetz unn die uuhgwalifiziehrdä Ohregungä… kommor vorschdeh.
Dann wird wieder ernsthaft Musik gemacht und das Schlagwerk – ein einzelner – schlägt dauerhaft einen Taktschlag, damit’s die Bläser einfacher haben (können ja alle selber keinen Takt halten). Nach gefühlten Stunden beendet unser MuLi diesen Taktschlag mit seinen magischen Worten: „Danke, Patrick!“
Was genau diesen zu dem Ausspruch verleitet: „Bermersbach hodd jedes Johr ohnen, der sich dohdgedrommld hodd!“
Kurz darauf ist Karin erleichtert, dass ihr Jüngster wohlbehalten wieder zuhause angekommen ist: „Für alle: de Robin isch dehohm!“
Sein Bruder: „Der wahijs bschdimmd neddemohl, dassor hohmgfahrä isch!“.
Der nachfolgende Dialog passierte zwar zu einem ganz anderen Zeitpunkt, passt hier aber genauso gut.
MuLi: „Des isch immär’s gleich…“
Sven: „… blohs onnorschd!“
Bei der 2. Satzprobe soll das Blaswerk Petry spielen und Karin macht unseren MuLi sprachlos.
MuLi: „Mir schbielä de driddä Taggd…“
Zu Karin gewandt: „Hosch Du kohij Nohdä?“
Karin: „Doch. Awwor isch konn nedd zehlä…“
Nachdem er seine Sprache wiedergefunden hat, geht’s weiter. Und im nachfolgenden Verlauf prägt er den MuLi-Spruch des Wochenendes: „Des isch onnorschd, schwierich, i wahijs.“
Nach einer kurzen Pause: „I will’s awwor so hawwä!“
Nach einem kleinen Snack beginnt um 13:30 Uhr die Bläserprobe mit den neuen Liedern, während unser Küchenchef sich auf den Weg zu einer kleinen Pause macht. Mit dem Vorsatz, sich 2 Stunden abzulegen, geht er also in seine Koje im UG, während das Blaswerk probt und das Schlagwerk zuguckt. Nach ca. einer Stunde erwacht er sanft aus dem Schlaf und hodd Gahijsbobbl so groß wie Schbigglahijor! Den Klängen nach muss uns im Erdgeschoss eine andere Guggemusik, und zwar eine recht gute, besuchen! Er geht – immer noch ein wenig schlaftrunken und leicht irritiert – nach oben in die Küche, wo er begeistert den melodischen Klängen aus dem Proberaum lauscht. Und es ist seine eigene Gugge! Unglaublich! Mittlerweile wird das Blaswerk auch vom Schlagwerk begleitet… und es klingt HAMMER!
Während unser diesjähriger Küchenchef (der etatmäßige ist von der Leiter und damit als Chef de cuisine dieses Jahr ausgefallen!) sich (noch im Hühnerkombi) an das Schnippeln des Abendessens macht, fängt die offizielle Mittagspause an, die die einen – und dieses Jahr recht viele – für eine kurze Wanderung nutzen (wobei die ersten nach 10 Minuten bereits wieder zurück an unserer Hütte sind; war wohl doch zu kalt!?), und die anderen, um das immer noch vorhandene Schlafdefizit einigermaßen zu reduzieren. Von auszugleichen kann nicht die Rede sein!
Nach leckerem Abendessen, bei dem unser langjähriger Chefkoch natürlich mitgezaubert hat, starten wir nicht wie geplant um 19.30 sondern schon um 19 Uhr mit unserer Abendprobe, damit er mit seiner Kirrlach-Combo ein wenig früher nach Hause fahren kann.
Und weil dieses Jahr alles anders ist, werden um 20.30 Uhr die Blasinstrumente gestimmt! Und da hat unser MuLi echt viel zu tun! So ist es doch bei vielen Instrumente das allererste Mal, dass bestimmte Züge überhaupt bewegt werden…!?
Währenddessen darf Svens Schlagzeug zum TÜV, wo sein Snare gestimmt wird. Auch das allererste Mal. Hat sich aber gelohnt: klingt danach viel, viel geiler!
Nach der Probe ist wieder Geselligkeit angesagt. Unser Küchenchef, ermüdet von seinem intensiven Einsatz, uns alle nicht nur satt zu bringen, sondern es auch schmecken zu lassen, geht früh ins Bett (so gegen halb 11), nur um 3 Stunden später wieder aufzuwachen und nach oben zu gehen, wo sich ihm ein Anblick bietet, der ihn direkt schlussfolgern lässt, dass er den besten Teil des Abends verschlafen hat: neben einem langen Tisch, auf dem sich Waffelbecher, Flaschen, Gläser, Süssigkeiten und vieles andere mehr befindet, sitzen noch drei Pappnasen am Tisch: Organisatorin (stark angetüddld), Ex-Kassierer (er kann’s trotz seines Alters nicht lassen und MUSS wieder bei den letzten sein) sowie unser Erschdär (okay, das wäre ungewöhnlich, wenn der nicht noch sitzen würde).
Die vom Küchenchef selbst getroffene Schlussfolgerung, dass er sich sicherlich bald wieder im Bett wiederfindet, könnte nicht falscher sein! Es wird 5 Uhr sein, als er sein Haupt wieder zu einem 3,5-stündigen Erholungsschlaf auf seinem Kissen wird betten können.
Dazwischen: ernste, ernstgemeinte und ernsthafte Gespräche (sorry, die Alliteration hatte ich schon stehen, bevor ich angekündigt hab, keine mehr zu verwenden), eine mehrfach schlaftrunken zur Toilette wandelnde Lisa und einen aufgeschreckten Basstrommler, der sich nur mit viel Mühe, Einfühlungsvermögen und Zärtlichkeit seiner beiden Schlagwerkkollegen davon abbringen lässt, mitten in der Nacht nach Hause zu fahren! War ja aber auch eine Sch…idee! Etwas Gutes hat die Aktion aber: nach offenen Worten ist ihm jetzt hoffentlich klarer bewusst, welch wichtige Rolle er nicht nur generell in unserer Gemeinschaft sondern auch insbesondere im Schlagwerk spielt!
Da es reicht, machen sich 2/3 der letzten Verbliebenen auf den Weg ins Bett, während das letzte Drittel noch ein paar Minuten gedankenverloren sitzen bleibt, sich dann aber schlussendlich doch auch wieder in sein Bett legt. Gute Idee!
Sonntag
Um 8.05 Uhr liegt die Hütte in tiefem… man möchte beinahe schön von einem sanften Schlaf reden. Jesses, doch nochä Allitaration!
Nur Uwe kümmert sich um den Frühstückskaffee und das Brötchenbacken. Und da dieses Jahr alles anders ist: unser Schriftführer DUSCHT VOR dem Frühstück! Ja, insbesondere er selbst ist davon maximal überrascht!
Nach und nach wachen alle anderen ebenfalls auf und quälen sich zum Frühstückstisch. An dieser Stelle ein „Hoch!“ auf unseren Erschden und Ex-Schatzmeister, die von ca. Mitternacht bis 4.30 Uhr – mit Ausnahme der einen abgestandenen Flasche Becks-Pils vom MuLi – sämtliche Schduzzl entsorgt haben. Nimm DAS, Corona!!!
Das Frühstück selbst findet deutlich leiser als üblich statt. Irgendwann sitzen alle mehr oder weniger schlaftrunken (ich hab schon geduscht!) am Tisch – außer unserer Organisatorin, die’s heute ein wenig gediegener angeht… bzw. angehen muss: zu viel, zu spät!
Doch irgendwann lockert sich auch hier wieder die Stimmung und wir diskutieren über Nackedeis und erfahren sogar, dass Lars zu Hause unterm Tisch sitzen muss… darf!
Tanja fragt nebenbei ganz unschuldig in die Runde: „Hedd ihr do owwä eigentlich Fenschdär?“
Ihre Tochter: „Ja, fünfä!“
E: „Unn vorhin hennmor widdor Baggschdoi noigsetzt!“
Aha, unsere neue Posaune ist endgültig angekommen!
Danach treffen wir uns um 10.33 Uhr zur Probe (ich: immer noch frisch geduscht, gut riechend!).
MuLi: „Hodd jemond Gebordsdahg ghadd?“
Doch dann der Super-GAU: Der, der zuhause unterm Tisch sitzt, pupst! Und zwar sehr gehaltvoll! So gut der Krautsalat schmeckt, hier kommen die Nachteile zum Vorschein… Bildor! Bildor! BILDOR!!!
Überleben ist das Ziel!
MuLi: „Prohb hodd kohij Brioritähd!“
Kurz darauf stellen wir fest, dass es Schwund am Schlagwerk gibt. Unsere erste Basstrommel fehlt! Wir blicken ein wenig verunsichert umher, als die Tür in den Proberaum auffliegt und der Basstrommlor uns die Worte entgegenschleudert: „Sorry! Hebb scheissä missä!“
Was unser erster Schlagzeuger ein wenig sauertöpfisch kommentiert mit „Ich ah, awwor i bin dohgebliewä!“
Okay, das Thema ist gesetzt. Wieder einmal. Das Übliche. Wobei dieses Jahr ist anders: Fazzä, Schnarchä, awwor koih Kehsfiehs!
Im weiteren Verlauf berichtet Patrick von einem beinahe traumatischen Erlebnis seines Morgens: „Bin ich vorhin senkrecht em Bedd gschdonnä!“
Lars: „Hodd‘s en Fatz glosd?“
Patrick: „Awwor wie! Hebbich gedengt, du bisch do… awwor donn war’s d’Celine!“
Ois!
Nach wenigen Minuten, in denen wir ungläubig erstarrt waren, geht’s dann doch überraschenderweise mit der Probe weiter. Nach der Frieda meint Uwe: „Die 6 bassd do nedd!“
Daniel gibt Rat: „Du musch denn nur mit Iwworzeigung schbielä!“
Dann passiert um 10,47 Uhr etwas Epochales, etwas noch nie Dagewesenes: d’Birgit hodd uffgebassd! So ganz ist das Geschehene nicht mehr rekonstruierbar, einfach aufgrund des Schocks, den dieser Hergang bei sämtlichen Anwesenden ausgelöst hat! Irgendwie babbld de MuLi was, d’Birrrigiddd zeigt uff ihrä Noohdäschdändor… un de MuLi erstarrt! Alle anderen folgen! Schockstarre!
Nach einigen Augenblicken löst sich die Starre und Birgit ist geil: „Loohs! Losst uns blohsä!“
Und nach weiteren wenigen Augenblicken erspart sich unser MuLi die Pediküre: „Alles gut! Jetzt bassd’s… endlich rolldmor’s nimmie d’Fuhsneggl nuff!“
Und er zeigt sich generös. Zu Birgit gewandt: „Schbielä mor des, was’d widd!“
Darauf Carina: „Schbielämor jetzt alles, was die nedd konn?“
Was Gabi zu folgender Aussage veranlasst: „Donn werrämor nedd färddich!“
Hm! Was sollmor dohdezuh blohs saagä?
Dann haben’s die Posaunen miteinander:
Daniel: „Do hodd’s Nohdä!“
Uwe: „Noi, do gibbd’s kohij Nohdä!“
Daniel: „Awass! Nur weil Du se nedd hosch…“
Kurz darauf windet sich Patrick vor Schmerzen – nachdem Lars kaggä war und wieder an seinem regulären Platz steht.
Patrick: „I hebb d’Bassdromml en de Sagg griggd! Midd soine 60 Kilo…“
Sven: „…Nahs!“
Patrick: „Ernschdhafd… i hebb korz schwarz gsehjä!“
Dann fordert unser MuLi allen Ernstes: „Dünnes Schlagzeug!“
Was Sven kommentiert mit: „DES hosch nedd!“
Um 12.30 Uhr ist der musikalische Teil unseres diesjährigen Probewochenendes beendet und wir machen uns über die Reste her. Das Gulasch, das Sven (der nach der Probe nicht mehr so gut wie nach der Dusche schmaggd) im Laufe des gestrigen Abends nach dem Abendessen noch ein wenig gestreckt hatte, schmeckt erneut sehr lecker, reicht aber gerade so. Von Nudeln und Reis bleibt ein wenig übrig, wozu sich dann aber auch Abnehmer finden, und der Krautsalat ist, nachdem sich Daniel noch eine große Portion abgezwackt hat, auch leer! Gut. Abfallvermeidung!
Dann geht’s ans finale Aufräumen, weil sich doch auch genug Abfall ergeben hat! Wobei dieses Jahr ist es doch ganz anders: Dank Corona bleibt uns die Grundreinigung, die wir alljährlich in der Hütte durchgeführt haben, zwar erspart, aber dafür kostet uns dieses Novum ein paar Euro extra. Wobei… das kann so beibehalten werden, ist ein schöner Luxus, den wir uns gerne gönnen!
Trotzdem gibt’s genug zu tun. Und die, die in den vergangenen Tagen eher fleißig beim Feiern waren und nicht so sehr mit Fleiß beim Arbeiten geglänzt haben, holen Versäumtes nach! Und so schaffen viele Hände innerhalb kürzester Zeit, dass wir unseren Schombl razzfazz uffgrohmd henn.
Natürlich stehen wir kurz vor Abschluss der allerallerletzten Aufräumarbeiten (wie Gas abdrehen oder Spülmaschine ausschalten) noch ein wenig zusammen und unterhalten uns. Dabei kommt es zu folgendem Dialog:
Carina: „Wenn so enn Patrick uffdi liggd, donn wach sogar iiech uff!“
Sven: „Was immor dess iwwor Euor Bezieung saahgd, willi nedd wissä…“
Carina: „Dass er nie owwä liggd!“
E: „Du musch oifach a mol machä lossä…“
Patrick: „Oifach laafä lossä!“
E: „… noi!“
Mior senn donn awwor naus. Unn hohm.. unn e paar en de Brohwäraum: Instrumente, Kisten und Getränke verräumen.
Schee war’s! Neggschd’s Johr widdor! Dann aber mit hoffentlich weniger Einschränkungen, aber nach wie vor der Endreinigung durch Dienstleister!
Das Motto für zukünftige Veranstaltungen hat unsere neue Posaune geprägt: „G’impft semmor all“.
Sven legt seine Stirn in Falten und schaut in fragend an.
E: „Ha… Schluckimpfung!“
Und so fiebern (ha!) wir mit hart erarbeiteter Fertigkeit der Krankheitsprophylaxe und voller Zuversicht und Freude unserem Probenwochenende 2022 entgegen. Termin schdehd schun… :-)
Sven